Kapitel 3: Alltag


Im Kapitel „Alltag“ des virtuellen Rundgangs der ehemaligen Synagoge Niederzissen werden jüdische Riten und die Lebensfeste anhand gut erhaltener Fundstücke aus der Genisa erläutert. Von der Beschneidung, Brit Mila, bei Jungen und der Namensgebung bei Mädchen, über die Bar und Bat Mizwa bis hin zu Hochzeit, Chuppa, werden die Lebensfeste mit Rückbezug auf die Juden im Brohltal dargestellt. Denn rituelle Handlungen begleiten Juden vom Beginn des Lebens bis zum Sterben. Neben traditionellen Riten wie dem Beten ist der Alltag religiöser Juden auch durch die Einhaltung der jüdischen Speisegebote (Kaschrut) und der rituellen Reinheit geprägt. Seit dem 18. Jahrhundert steigt die Zahl der Juden, deren Alltagsleben sich nicht mehr an den religiösen Geboten orientiert. Sie beten nicht mehr täglich, gehen nicht mehr an allen Festtagen in die Synagoge und essen nicht mehr koscher.