Selma Treidel


geboren am 06.12.1904 in Niederzissen

lebt in Mayen, Köln und Niederzissen.

Vermutlich wird sie am 26.04.1942 ins Sammellager nach Brohl auf Burg Brohleck und von dort aus am 30.04.1942 von Koblenz nach Krasnystow-Belzec deportiert.

Sie wird für tot erklärt.

Selma Eggener wird am 6.12.1904 in Niederzissen geboren. 1937 heiratet sie Norbert Treidel in Mayen, der aus dieser Stadt stammt. Das Paar lebt in Mayen, in Köln und Niederzissen. 1938 kommt ihre Tochter Hanna in Köln zur Welt. Im Oktober 1939 zieht die Familie zum Vater von Selma Treidel nach Niederzissen. Laut Überlieferung drückt 1942 die schwangere Selma Treidel auf dem Weg zum Deportationszug zum Bahnhof in Brohl der schwangeren Frau Schneider [Vorname unbekannt Anm. d. Red.] aus Brohl ihre Tochter Hanna in den Arm sowie einen antiken Bild-Spruch “MUTTER” von 1913. In dem u.a. steht: und begeht nur das einzige Unrecht [die Mutter] zu sterben und dich zu verlassen.

Auf diesem Weg versucht sie, ihrem Kind das Leben zu retten. Vergeblich. Hanna Treidel wird tags darauf von den Nationalsozialisten bei Familie Schneider abgeholt und nur dank der Intervention des damaligen Bürgermeisters Stefan Devin wird von einer Inhaftierung Frau Schneiders in Dachau abgesehen. Selma Treidel und ihre Familie werden in den Osten deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

Vor ihrem Abtransport schenkt Selma Treidel die Porzellanhunde dem damals 10-jährigen Nachbarsjungen Hans Durben. 2012, genau 70 Jahre später, überbringt Hans Durben die Porzellanhunde persönlich vor der Einweihung der Synagoge als Erinnerungs- und Begegnungsstätte Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins. Die Porzellanhunde befinden sich heute in der Dauerausstellung der ehemaligen Synagoge.

 „Ich brauche sie nicht mehr, wir kommen ja doch nicht mehr zurück“.diese Worte soll Selma Treidel gesagt haben, als sie diese Kette kurz vor ihrer Deportation 1942 an Maria Mies in Niederzissen übergibt. Kurz nach der Einweihung überlässt der Sohn Maria Mies‘ der Erinnerungs- und Begegnungsstätte die Halskette, die seine Mutter jahrelang getragen hat.