Kapitel 6: Anderntags


Das Kapitel „Anderntags“ des virtuellen Rundgangs der ehemaligen Synagoge Niederzissen beleuchtet die Zeit von Hitlers Machtübernahme 1933 bis hin zur Verfolgung und Vernichtung der Juden aus dem Brohltal. Zeitzeugenberichte gebürtiger Niederzissener Nichtjuden erinnern an das nachbarschaftliche Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in Niederzissen und an bestimmte jüdische Bewohner und Bewohnerinnen im Einzelnen. Nur wenigen Juden aus der Synagogengemeinde gelang damals rechtzeitig die Flucht ins Ausland. 1942 werden die letzten jüdischen Bewohner Niederzissens und der Umgebung in „Judenhäuser” eingepfercht. Aus Bad Neuenahr, Sinzig und Heimersheim werden 21 Juden nach Niederzissen in die sogenannten „Judenhäuser“ zwangsweise umgesiedelt, damit die Städte „judenfrei“ sind. Am 24. Juli 1942 werden alle nach Brohl in ein zentrales Sammellager auf Burg Brohleck gebracht und am 27. Juli 1942 mit dem Zug in den Osten deportiert. Keiner überlebt. Ein Memorbuch, das speziell für die überarbeitete Dauerausstellung der ehemaligen Synagoge Niederzissen angefertigt wurde, enthält die Namen aller Jüdinnen und Juden aus dem Brohltal, die im NS-Regime umgebracht wurden. Das Memorbuch ist auch im virtuellen Museum der ehemaligen Synagoge Niederzissen einsehbar.