Josef Kahn


Geboren am 19.09.1867 in Niederzissen
lebt in Niederzissen.
Er stirbt am 14. 12.1942 in Theresienstadt.

Josef ist das achte Kind von Simon Cahn und Tosilla Schweitzer. Er ist Metzger von Beruf und lebt mit seiner Familie in Niederzissen in der damaligen Dorfstraße 96, heute Kappellenstraße 29. Zum Anwesen gehören neben dem Wohnhaus ein Hausgarten, Hof, Stall und Schlachthaus. Er dient im 1. Weltkrieg als Frontkämpfer. Es ist überliefert, dass, als zur Firmung der Bischof nach Niederzissen kommt, auch Josef Kahn wie alle anderen nichtjüdischen Nachbarn sein Haus schmückt und an seiner Tür ein Schild anbringt auf dem steht: „Bin ich auch ein Israelit, so ehr ich doch den Bischof mit.“[1]

Auf einer Postkarte 1942 aus Theresienstadt an ihren gemeinsamen Sohn Max in Belgien informiert die Witwe Mina Kahn ihren Sohn über den Tod seines Vaters: Teile dir mit, daß ich gesund bin. Unser lb. Vater ist am 14.12. gestorben an Lungenentzündung. Sei zufrieden, er war nur einige Tage krank, ging ihm bis dahin ganz gut. Sorge für dich, daß du gesund bleibst, ich tue mein Möglichstes für meine Gesundheit…. Gruß und Kuß Deine Mutter Mina Kahn“.  Ihr Sohn Max ist zu diesem Zeitpunkt bereits in Auschwitz ermordet worden.

[1] Bericht Frau Maria Brachtendorf