Gebetsriemen (Tefillin)


Gebetsriemen (Tefillin) legen orthodoxe Juden und liberale Jüdinnen beim Morgengebet an. Tefillin bestehen aus einem Paar Lederriemen, wobei nach genauen Vorgaben einer um den Arm gewickelt und der andere am Kopf über der Stirn getragen wird. An den Riemen ist je ein Kästchen befestigt, in dem sich auf Pergament vier handgeschriebene Texte aus den fünf Büchern Moses befinden, auf die das Gebot Gebetsriemen anzulegen, zurückgeht: 2. Buch Mose 13:1-10 und 11-16, dem 5. Buch Mose 6:4-9 und 11:13-21 sowie das jüdische Glaubensbekenntnis „Schma Israel“ („Höre Israel). Sie alle beinhalten die ausdrückliche Aufforderung sich „diese Worte als Zeichen auf die Hand und Stirn zu binden“. Seit der Antike ist das Tragen von Tefillin bezeugt. 

Titel: Gebetsriemen (Tefillin)
Datierung: 19. Jahrhundert
Material: Leder, Pergament, Tinte, handschriftlich beschrieben
Maße: 2 x 26,5 cm
Urheber: unbekannt
Auftraggeber: unbekannt


Eine Vielzahl von abgelegten Tefillin befindet sich in der Genisa. Sie sind zum Teil sehr gut erhalten. Ebenso ihre äußerst kleinen Pergamentrollen, die sich in den Lederkästchen befinden. Auch wenn die Schriftrollen noch gut zu lesen sind, wurden die Tefillin wahrscheinlich abgelegt, sobald die Riemen gerissen oder spröde waren.

Weiterführende Literatur:

Louis Isaac Rabinowitz: Tefillin. In: Encyclopaedia Juadaica. 2. Auflage. Band 19, Detroit/New York u. a.2007.
Alexander Cowan: Tefillin. A brief treatise.New York 2005.