Pultdecke (Bimadecke)


Die Bima ist ein erhöhtes Pult in der Synagoge, das traditionell in der Mitte des Raumes steht. Sie versinnbildlicht den Altar im heiligen Tempel. Von hier aus wird der Gottesdienst geleitet und die Tora vorgelesen. Das Pult ist ständig mit einer verzierten Decke bedeckt, um so der Tora – der Heiligen Schrift-, die auf ihr abgelegt wird, Ehre zu erweisen.

Titel: Bimadecke
Datierung: vermutlich Anfang 19, Jahrhundert
Material: Seide, Leinenfutter
Maße: 88 x 90 cm
Urheber: unbekannt
Auftraggeber: unbekannt

Die Decke aus hellgrünen Seidenstoff mit eingewebten Blockstreifen ist sehr gut erhalten. Sie ist aus sieben einzelnen Teilen zusammengesetzt, was vermuten lässt, dass es sich bei dem Stoff um einen Kleiderstoff handelt, der in Zweitnutzung für die Decke verwendet wurde. Das Futter besteht aus einfachem, ungebleichtem und handgewebtem Leinen. In nicht so wohlhabenden jüdischen Gemeinden auf dem Land war es üblich, aus guten Stoffresten Textilien für die Synagoge anzufertigen.

Weiterführende Literatur:
Linda Wiesner: Der Textilfund. In: Falk Wiesemann (Hrsg.): Zeugnisse jüdischen Lebens in Niederzissen. Genisa-Funde in der ehemaligen Synagoge. Kultur- und Heimatverein Niederzissen, Niederzissen 2012.