Tefillinbeutel


Zusammen mit dem Tallit legen orthodoxe Juden und liberale Jüdinnen beim Morgengebet Tefillin an. Zur Aufbewahrung benutzt man traditionell zu diesem Zweck angefertigte Beutel.

Titel: Tefillinbeutel
(Beutel zur Aufbewahrung von Gebetsriemen)
Datierung: 19. Jahrhundert
Material: Leinen, Rohleinenfutter
Maße: 16 x 13 cm
Urheber: unbekannt
Auftraggeber: unbekannt

Ungefähr 50 Tefillinbeutel befinden sich im Bestand der Genisa. Meist sind sie aus wiederverwerteten Stoffen genäht. Den Großteil bilden Beutel aus Leinen- oder Baumwollstoffresten, die oftmals vorher zu Kleidungsstücken gehörten. Gelegentlich sind sie auch aus gefütterter Seide. Sie weisen keine eingestickten Initialen oder Namen auf, so dass sich die Besitzer nicht mehr ermitteln lassen.

Dieser Beutel mit eingewebten Streifen besteht aus Leinen, sein Innenfutter aus Rohleinen. Durch zusammenziehbare Garnschlaufen ist der Beutel verschließbar.

Weiterführende Literatur:
Linda Wiesner: Der Textilfund. In: Falk Wiesemann (Hrsg.): Zeugnisse jüdischen Lebens in Niederzissen. Genisa-Funde in der ehemaligen Synagoge. Kultur- und Heimatverein Niederzissen, Niederzissen 2012.