Türsegen (Mesusa)


Eine Mesusabezeichnet eine Schrifthülle, die dekoriert sein kann und in der sich das jüdische Glaubensbekenntnis (Schma Israel) auf Pergament handschriftlich geschrieben befindet. Sie wird im oberen Drittel des von außen gesehenen rechten Türpfostens nach oben geneigt angebracht. Dieser Ritus geht auf die Verse aus 5. Moses 6,9 und 5. Moses 11,20 zurück: „Du sollst [diese Worte] auf die Türpfosten deines Hauses und deiner Stadttore schreiben.“ Auf der Rückseite des Gebetstextes steht das Wort Schaddaj, eine hebräische Abkürzung für: „Hüter der Pforten Israels“,  mit der Gott gemeint ist. Mesusot befinden sich an allen Zugängen zu Räumen, in denen gegessen werden darf.

Titel: Mesusa
Datierung: vermutlich 19. Jahrhundert
Material: Holz, geschnitzt und Pergament mit Tinte handschriftlich beschrieben
Maße des Pergaments: 9 x 8,5 cm
Maße der Hülle: 14 x 2, 5 x 2 cm
Urheber: unbekannt
Auftraggeber: unbekannt

In der Genisa befinden sich über 35 abgelegte Glaubensbekenntisse aus Mesusot, aber nur eine hölzerne Hülse. Sie ist mit eingeschnitztem neutralem Dekor aus der Pflanzenwelt verziert.   

Die Anzahl der Gebetstexte ist höher, weil die Texte regelmäßig kontrolliert werden und bei Beschädigung oder Verfärbung ausgetauscht werden. Eine schadhafte Hülse wird auch in einer Genisa abgelegt. Das kommt weitaus seltener vor.

Weiterführende Literatur:
Alfred J. Kolatch, Jüdische Welt verstehen. 600 Fragen und Antworten. Marix Verlag, Wiesbaden – 3. Aufl. 2020.