Das Schofar(horn) war im Altertum ein sehr verbreitetes Blasinstrument im Vorderen Orient. Es steht für die geplante Opferung Isaaks, an dessen Stelle ein Widder dargebracht wurde und dessen Hörner Gott an das stellvertretende Sühneleiden Israels erinnern (1. Buch Mose, Kapitel 22). Aus diesem Grund erklingt das Schofar bis heute in der Synagoge an den Hohen Feiertagen Rosch haSchana und Jom Kippur, dem Neujahrsfest und dem Versöhnungstag, an denen das Sündenbekenntnis und die Umkehr zu Gott im Mittelpunkt stehen. Das Schofar wird aus dem Horn eines Widders gefertigt. Es ist das einzige Instrument des Altertums, das heute nach wie vor genutzt wird.

Titel: Schofar (Widderhorn)
Datierung: vermutlich 19. Jahrhundert
Material: Horn
Maße: L: etwa 32 cm
Urheber: unbekannt
Auftraggeber: unbekannt

In der Niederzissener Genisa befindet sich nur ein Schofarhorn. Wahrscheinlich wurde es damals dort abgelegt, weil es gebrochen war und somit nicht mehr funktionstüchtig für die Hohen Feiertage.

Weiterführende Literatur:
Gil Yaron: Der jüdischste aller Klänge. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. September 2011.