Der achttägige Feiertag Sukkot ist ein Erntedankfest und erinnert gleichzeitig an die unsicheren Behausungen der Israeliten während der Wüstenwanderung nach ihrem Auszug aus Ägypten. Zum Gedenken an die provisorischen Unterkünfte stellen Juden weltweit Laubhütten auf, in denen sie, wenn es die Witterung zulässt, ihre Mahlzeiten einnehmen. Der Erntedank wird symbolisch mit dem Feststrauß Lulaw ausgedrückt. Er besteht aus der Zitrusfrucht Etrog, Myrte, Palmwedel (heb. Lulaw) und Bachweide. Die vier Arten stehen für die Einheit des Volkes Israel und die gegenseitige Verantwortung der Menschen füreinander. Sie symbolisieren auch die gesamte Pflanzenwelt. Die vier Arten werden als Strauß zusammengefasst und Gott geweiht. Man schüttelt ihn in der Synagoge in alle Himmelsrichtungen und krönt damit Gott zum König über die ganze Welt.

Titel: Lulawring
Datierung: 19./20. Jahrhundert
Material: Palmblatt und Weidenast geflochten
Maße: Durchmesser 5 cm
Urheber: unbekannt
Auftraggeber: unbekannt

Der Feststrauß wird traditionell mit geflochtenen Ringen aus Palmblättern zusammengebunden. Für die sachgemäße Art der Flechtung gibt es heutzutage Videoanleitungen im Internet. In der Niederzissener Genisa befinden sich viele aus Palmblättern und Weidenästen geflochtene Lulawringe, die wahrscheinlich nach jedem Sukkotfest dort abgelegt wurden. Die Ringe sind gut erhalten.

Weiterführende Literatur:
https://www.youtube.com/watch?v=WCNALrowSTA, abgerufen am 21. November 2019.