Meister auf der Marimba in ehem. Synagoge Niederzissen

Glanzvolles Schlusskonzert mit Fumito Nunoya

Niederzissen. Mit dem letzten Konzert des Jahres, setzte der Kultur- und Heimatverein in der ehem. Synagoge Niederzissen einen fulminant Schlussakkord im Reigen seiner beliebten und gern besuchten Veranstaltungen im Jahreskreis. So brillierte der international bekannte, vielfach ausgezeichnete und geschätzte japanische Marimbaspieler Fumito Nunoya in der bis auf den letzten Platz besetzten ehem. Synagoge mit seinem Marimba Solokonzert. Er begann mit „Land“ einen von seinem in Japan sehr beliebten Landsmann Takatsugu Muramatsu komponierten Musikstück. Mal schnell, mal langsam und zartfühlig, mit 4 Klöppeln in seinen Händen, setzte Nunoya erste Höhepunkte mit dem Musikstück „Variations on Akatonbo“ der Komponistin Akie Takada, und der Variation zu einem der bekanntesten japanischen Lieder von Kosaku Yamada.

Mit lang anhaltendem Applaus belohnten die vom Interpreten und seinem Können begeisterten Zuhörer die Spielweise und sein Arrangement zur 14 Minuten dauernden „Chaconne“ aus Partita Nr. 2 für Solo Violine BWV 1004“ von Johann Sebastian Bach. Das Umsetzen dieses ursprünglich seit 1600 in Spanien nachgewiesenen und von Bach für Violine variierten Tanzes, mit der Marimba, versetzte alle Besucher in Staunen und Bewunderung. Fingerfertig und gefühlvoll spielte Nunoya sodann die vom französischen Marimbaspieler Eric Sammut komponierten „Variations on Porgy and Bess“. Zwischendurch erläuterte der Künstler sein Instrument, dessen Vorläufer aus Afrika kommt, aber in Guatemala entwickelt wurde und heute in ganz Mittelamerika und in Japan sehr verbreitet und beliebt ist. Der Rahmen des zwei Meter langen und ca. ein Meter breiten Instrumentes und die Resonanzflöten bestehen, so der Künstler, aus Aluminium, die Klanghölzer aber aus teurem Rosenholz.

Mit einem von Nunoya selbst arrangierte Werk von Ennio Morriconne „”Debora’s Theme” aus Once Upon a Time in America“ aus dem Film „Es war einmal in Amerika“ setzte er das Konzert leise mit gedämpften Schlägen und Gänsehautmomenten fort, um anschließend mit „Danny Boy“ von Brian Mueller eine alte irische Volksweise mit Marimbaklängen, quasi als Improvisation mit Jazzharmonien, zu präsentieren.

Das breite Spektrum der Möglichkeiten des Marimbaphones zeigt er mit dem letzten Stück des Konzertes „Rhythmic Caprice“ von Leigh Howard Stevens auf, der, selbst Marimbaspieler, eine neue Spieltechnik entwickelt hat. Die Zuhörer bekamen, und da hatte Nunoya nicht zu viel versprochen, nicht nur etwas Besonderes zu hören, sondern auch etwas Besonderes zu sehen. So ist auch dem Eintrag im Gästebuch „Danke, dieses Hörvermögen in einem vollen Haus ermöglicht zu haben, Wiederholung wäre super!“ nichts hinzu zu fügen.

Bilduntertext: Fumito Nunoya mit dem Marimbaphone begeisterte beim letzten Konzert 2019 in der ehem. Synagoge Niederzissen. Foto. Kultur- und Heimatverein