Auf den Spuren jüdischen Lebens

Schülerinnen der Schönstätter Marienschule Vallendar besuchten die Ehemalige Synagoge Niederzissen

Vallendar:  Am 17. Januar besuchte die Klasse 10c der Schönstätter Marienschule Vallendar zusammen mit ihren Lehrerinnen Anne Wagner und Dorothee Bürger die Ehemalige Synagoge in Niederzissen. Dort wurde ihr Besuch begleitet von Richard Keuler und Brigitte Decker vom Kultur‑ und Heimatverein Niederzissen.

Im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen bereits mit verschiedenen Facetten des Judentums auseinandergesetzt. In der ehemaligen Synagoge ging es schließlich um konkrete Schicksale jüdischer Bürger.

Zu Beginn des Besuchs besichtigten die Mädchen das angeschlossene Museum mit den beeindruckenden Fundstücken aus der Genisa. Anschließend erarbeiteten sie in Gruppen die Familiengeschichten von vier Familien aus der ehemaligen Synagogengemeinde, besonders mit Blick auf deren Schicksal während der NS-Zeit. „Es war schockierend und beeindruckend, sich mit den Schicksalen der jüdischen Familien zu beschäftigen. Die Geschichte wird viel greifbarer, wenn man sich mit bestimmten Personen beschäftigt.“, sagte die Schülerin Elli Klein.

Besonders freut die Schülerinnen, dass auch ein Einblick in jüdisches Leben heute möglich wird, denn Nachfahren der ehemaligen jüdischen Bürger aus Israel, den USA, Mexiko und den Niederlanden zeigten sich erfreut über das Engagement der Schülerinnen. Sie erklärten sich bereit, in Briefkontakt mit ihnen zu treten. „Es ist toll, dass wir den Nachfahren schreiben dürfen, um unsere Fragen zu stellen und wir sind schon sehr gespannt auf die Antworten.“, äußert sich Hannah Boldt aus der 10c.

Da die Themen Judentum und Antisemitismus relevant und eine Sensibilisierung junger Menschen für diese Themen wichtig sind, wurde die Exkursion erfreulicherweise durch das Ministerium für Bildung Rheinland‑Pfalz sowie den Kultur‑ und Heimatverein Niederzissen finanziell gefördert.

Der Besuch in diesem Gedenkort, die Erinnerung an die ehemals lebendige jüdische Gemeinde und vor allem die Auseinandersetzung mit den Biographien der jüdischen Bürger war für die Klasse beeindruckend und berührend und wird sicher lange in Erinnerung bleiben.