Jüdische Karnevalsgesellschaft auf Sommerfrischetour
Angeregt durch den 2023er Karnevalsorden der KG „Zesse Jecke“, besuchte jetzt die jüdische Karnevalsgesellschaft Kipp Köpp die ehemalige Synagoge Niederzissen, die auf dem Orden abgebildet ist. Das ließ sich der Vorsitzende der Niederzissener KG „Zesse Jecke“, Mike Roth, begleitet von Vorstandskollegin Dagmar Bröker nicht nehmen, die 70 angereisten Kölner Karnevalisten zu begrüßen, die Niederzissener KG vorzustellen und dem Kölner Sitzungspräsident Aaron Knappstein sowie dem Ehrenpräsidenten Carlos Levy den Orden mit der ehem. Synagoge zu überreichen.
Auch Aaron Knappstein überreichte als Dank für die freundliche Begrüßung je einen Orden an Mike Roth, Dagmar Bröker und Richard Keuler, dem Vorsitzenden des Niederzissener Kultur- und Heimatvereins.
Es ist, so Knappstein, der erste Orden, den die recht junge KG an Erinnerung an Fanny Heineberg, die jüdische Sprecherin der Hänneschen Theater Figur Maritzebill von 1929-1935 hat anfertigen lassen.
Im Anschluss an den karnevalistischen Auftakt erläuterte Richard Keuler sowohl die Jahrhunderte währende Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde Niederzissens bis zu deren Ende durch die letzte Deportation 1942, als auch die Geschichte der Synagoge von deren Einweihung 1841 bis hin zum Erwerb durch die Gemeinde Niederzissen, der Renovierung und Nutzung als Haus des Erinnerns und der Begegnung, des Lehrens und Lernens mit jüdischem Museum und als Haus hochwertiger kultureller Angebote, wie die erst tags zuvor eröffnete Gemäldeausstellung.
Die sich anschließende Besichtigung des jüdischen Museums mit den entsprechenden fachkundigen Erläuterungen hinterließ einen tiefen Eindruck bei den Kölner Karnevalisten. Dankbar für das Erlebte setzten sie sodann ihre Sommerfrischetour in Richtung Mendig fort.
Bilduntertext: von links nach rechts: Mike Roth, Dagmar Bröker, Carlos Levy, Richard Keuler und Aaron Knappstein als neue Ordensträger beim Besuch der aus Köln angereisten Karnevalisten der Kölsche Kippa Köpp in der ehemaligen Synagoge Niederzissen. Foto: Gisela Reichrath