Musikalisches Feuerwerk in Synagoge Niederzissen

„Klezmers Techter“ begeisterten erneut

 Zum Abschluss des diesjährigen erfolgreichen Konzertreigens in der ehem. Synagoge Niederzissen konnte der Niederzissener Kultur- und Heimatverein (KuHV) erneut ein musikalisches Highlight präsentieren. Für das ausverkaufte Konzert konnten die Künstlerinnen „Klezmers Techter“, drei Musikerinnen aus Frankfurt und Mainz engagiert werden, die schon mehrfach in Niederzissen aufgetreten sind.

Besonders erfreut begrüßte der Vorsitzende des KuHV, Richard Keuler, unter den anwesenden Konzertbesuchern Evelyn Herschler aus den USA, die Tochter der vor sieben Jahren im Alter von 101 Jahren verstorbenen Karoline Berger-Leven, die 1939 in die USA emigrieren konnte. Sie war die letzte Überlebende der einst großen jüdischen Gemeinde Niederzissen. Sie wurde begleitet von ihrem Mann David und Brunhilde Stürmer aus Niederzissen. Als weitere Besucher begrüßte Richard Keuler eine Gruppe aus Guldental bei Bad Kreuznach.

Die drei Musikerinnen Almut Schwab, Akkordeon, Hackbrett und Querflöte, Gabriela Kaufmann, Klarinette und Altklarinette, sowie Nina Hacker, Kontrabass, spielten sich schnell mit ihrem neuen Programm „Ava Olam“ „Kraft und Geheimnis“ in die Herzen der begeisterten Zuhörer. Sie spannten einen breiten musikalischen Bogen von traditionellen Liedern und Tänzen bis hin zu Kompositionen, die aus ihrer eigenen Feder stammen. Die begeisterten Zuhörer spürten, wie sich das Trio mit seinem Ideenreichtum immer wieder neu inspiriert, wie sich künstlerische Power, temperamentvolles Spiel – und Experimentierfreude mit musikalischer Tiefe und Innigkeit vereint. Einmalig und unverwechselbar boten sie erneut die ganze Bandbreite ihres Könnens mit traditioneller Klezmermusik der Ostjuden, mal traurig und gleich wieder fröhlich, vermischt mit Jazzelementen und Tangomelodien, wie den Tango Romanesques, den Almut Schwab, inspiriert durch die Musik Astor Piazollas, arrangiert hat. Sie lieferte sich mehrfach und augenzwinkernd mit der grandiosen Klarinettistin Gabriela Kaufmann einen sehens- und hörenswerten musikalischen Wettbewerb, der ein wahres Vergnügen bereitete. Nina Hacker, eine faszinierende Interpretin des Kontrabassspiels, brillierte bei traditionellen Musikstücken gefühlvoll und dennoch intensiv.

Nicht unter zwei Zugaben, darunter das einfühlsame „Jerusalem of Gold“ entließen die verzückten Zuhörer die drei Musikerinnen mit deren Versprechen auf erneute Auftritte, auch mit anderen Formationen, in der ehemaligen Synagoge Niederzissen, die sich erneut als tolles Veranstaltungshaus präsentierte.